Geld kann nicht nur bei Banken, sondern auch privat geliehen werden. Hierbei ist das Leihen unter Freunden und Verwandten von der organisierten Privatkreditvermittlung zu unterscheiden.
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Das Leihen unter Freunden und Verwandten
Wer Geld benötigt, kann Freunde und Verwandte nach einem Darlehen fragen. Das ist unkompliziert, sofern jemand aus diesem Kreis über genügend freie finanzielle Mittel verfügt. Der Abschluss eines schriftlichen Kreditvertrages ist nicht zwingend notwendig, aber für beide Seiten aus Sicherheitsgründen zu empfehlen. In vielen Fällen verlangen Freunde und Verwandte für den Gefälligkeitskredit keine Zinsen. Durch den Zinsverzicht kann sich die Steuerpflicht bei der Schenkungsteuer ergeben. Da das Finanzamt naturgemäß nur die nicht zu zahlenden Kreditzinsen und nicht den Kreditbetrag als Geschenk ansieht, überschreiten aus Gefälligkeit gezahlte private Darlehen nur in wenigen Fällen wie bei einer Baufinanzierung den Freibetrag. Dieser liegt selbst bei Nichtverwandten bei 20 000 Euro innerhalb von zehn Jahren.
Der organisierte Privatkredit
Ob sich im Freundes- oder Verwandtenkreis Menschen finden, die über genügend Geld für die private Kreditvergabe verfügen, ist Glückssache. Zugang zu den über spezielle Vermittlungsplattformen angebotenen privaten Darlehen erhält hingegen jeder Interessent. Auf den Plattformen stellen Kreditsuchende das Projekt vor, für das sie Geld benötigen. Die angemeldeten Privatkreditgeber wählen ihrerseits die Anfragen aus, welche sie mit einer Darlehensvergabe unterstützen möchten. Sie orientieren sich dabei weniger als Banken an den Daten hinsichtlich der Kreditwürdigkeit, sondern richten sich bei ihren Entscheidungen am ehesten danach, ob sie den genannten Verwendungszweck unterstützen wollen. Der Betreiber der Plattform koordiniert die Anfragen und die Angebote. Formal erfolgt die Kreditvergabe durch eine lizenzierte Vollbank. Damit erfüllt die Vermittlungsplattform die Vorgaben der BaFin. Die Kreditentscheidungen treffen die angemeldeten privaten Kreditgeber. Ihre persönlichen Daten sind den Kreditsuchenden und den Darlehensgebern nicht bekannt, da die Kommunikation über die Plattform erfolgt. Die als Darlehensgeber registrierten Mitglieder honorieren umfassende und ehrliche Angaben durch eine schnelle Zeichnung der gestellten Anfrage. Die auf einer der beiden größeren Plattformen mögliche Nichtoffenlegung der Schufa-Auskunft ist aus diesem Grund bei einem einzigen Negativeintrag nicht ratsam. Bei der Einkommensberechnung akzeptieren die privaten Kreditgeber und die Plattformbetreiber anders als die meisten klassischen Geschäftsbanken auch Nebeneinnahmen.